SCHWEDEN (SWE)
KONUNGARIKET SVERIGE
Svenska Fotbollförbundet |
|
Gründung |
18.
Dezember 1904 |
FIFA-Beitritt |
1904
|
UEFA-Beitritt |
1954
|
Präsident |
Karl-Erik
Nilsson |
Vereine (ca.) |
3.266
|
Mitglieder (ca.) |
248.827
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Der Svenska Fotbollförbundet
(SvFF) ist ein schwedischer Sportverband und der Dachverband des schwedischen
Fußballs. Der Verband wurde am 18. Dezember 1904 gegründet.
Bereits in den 1870er Jahren entwickelten sich erste Sportvereine in Schweden.
Neben Turnen waren aber zunächst Leichtathletik, Schlittschuhlaufen, Rudern und
Schwimmen die am weitesten verbreiteten Sportarten. Dies änderte sich jedoch in
den 1880er Jahren, als aus England Fußball, Rugby und Bandy importiert wurden.
Zu Anfang kam es noch zum in nahezu allen europäischen Ländern zu findenden
Richtungsstreit zwischen Assoziationsfußball und Rugby. Am 22. Mai 1892 traten
IS Lyckans Soldater und Örgryte IS gegeneinander an. Das Spiel, das Örgryte IS
mit 1:0 für sich entscheiden konnte, gilt als das erste Fußballspiel nach den
Assoziationsregeln zwischen zwei schwedischen Mannschaften. 1895 wurde in
Göteborg der Svenska Idrottsförbundet gegründet, ein Sportverband, der alle
Sportarten umfassen sollte. Nachdem auch Fußballmannschaften dem Verband
beitraten, organisierte dieser ab 1896 die Svenska Mästerskapet. Erster Meister
wurde Örgryte IS durch einen 3:0-Erfolg über IS Idrottens Vänner. Gleichzeitig
entwickelte sich als Konkurrenzverbände die Idrottsföreningen Kamraterna oder
Stockholms Idrottsförbund. Während ersterer ab 1901 die Kamratmästerskapen
austrug, spielten die Mannschaft aus dem anderen Verband ab 1899 um den
Rosenska Pokalen. 1901 entstand beim 1891 von Viktor Balck gegründeten Svenska
Gymnastik- och Idrottsförbundet eine eigene Fußballsektion, die von Clarence
von Rosen geleitet wurde. Am 6. Mai 1892 gründete sich der Svenska
Bollspelsförbundet mit von Rosen als Vorsitzendem. Am 23. März 1904 entstand
beim ein Jahr zuvor gegründeten Riksidrottsförbundet ebenso eine
Fußballsektion. In der Folgezeit überschlugen sich die Ereignisse. Zunächst
gründete sich am 27. März in Eskilstuna die Svenska Fotbolls Unionen, ehe am
28. Mai beim Bollspelsförbundet über eine Zusammenarbeit mit dem
Riksidrottsförbundet diskutiert wurde. Als dessen Fußballsektion zur Teilnahme
an seiner Meisterschaft einlud, verbot der Bollspelsförbundet jedoch seinen
Mitgliedern jegliche Partizipation. Am 20. Juli einigten sich dann Svenska
Fotbolls Unionen und Riksförbundet auf eine Zusammenarbeit, eine Woche später
willigte auch der Bollspelsförbundet ein. So trafen sich am 18. Dezember 1904
77 Vereine in Stockholm, um den Svenska Gymnastik- och Idrottsföreningarnas
riksförbunds sektion för fotboll och bandy zu gründen. Ein Jahr später gab man
sich den aktuellen Namen. 1908 organisierte der Verband das erste Länderspiel
einer schwedischen Nationalmannschaft. Am 12. Juli 1908 traf man auf dem
Sportplatz Balders Hage vor 3.000 Zuschauern auf den nordischen Nachbarn
Norwegen und konnte diesen mit 11:3 deutlich schlagen. Karl Gustafsson schoss
das erste Tor in der Geschichte der Nationalmannschaft. Im selben Jahr trat die
Elf zudem erstmals bei einem internationalen Turnier an. Bei den Olympischen
Spielen 1908 scheiterte die Mannschaft allerdings direkt im Auftaktspiel an der
englischen Amateurnationalmannschaft. Es dauerte bis zu den Olympischen Spielen
1924 bis mit der Bronzemedaille erstmals eine Auszeichnung errungen werden
konnte. Die erste Weltmeisterschaftsteilnahme erfolgte beim zweiten Turnier
1934. Nach dem zweiten Weltkrieg hatte der schwedische Fußball seine größte
Zeit. Bei den Olympischen Spielen 1948 gewann die Landesauswahl die
Goldmedaille. Obwohl etliche schwedische Spieler in der Folgezeit als
Profispieler nach Südeuropa wechselten, der Verband aber das Profitum ablehnte
und folglich die Spieler nicht mehr zu Länderspielen einlud, konnten mit dem
dritten Platz sowohl bei der Weltmeisterschaft 1950 als auch den Olympischen
Spielen 1952 noch weitere Erfolge gefeiert werden. Die Weltmeisterschaft 1958
wurde vom SvFF geplant und durchgeführt. Mit dem zweiten Platz im eigenen Land
entstand eine kurzzeitige Fußballeuphorie. Die Allsvenskan verbuchte in der
Folge Zuschauerrekorde. Nachdem jedoch der nach der Vizeweltmeisterschaft nicht
mehr an die Erfolge angeknüpft werden konnte, ersetzte der Verband das Uttagningskommittén,
das Auswahlkomitee der Nationalmannschaft, durch einen festangestellten
Nationaltrainer. Erster Förbundskapten wurde 1962 Lennart Nyman. Neben
wechselnden Erfolgen auf Nationalmannschaftsebene in den 1970er Jahren - man
qualifizierte sich regelmäßig für die Weltmeisterschaften, scheiterte jedoch
zweimal in der Vorrunde und schaffte nur bei der Weltmeisterschaft 1974 den
Einzug in die Finalrunde - gelang mit dem Einzug von Malmö FF ins Finale des
Europapokals der Landesmeister 1979 erstmals auch ein größerer Erfolg auf
Vereinsebene. Im folgenden Jahrzehnt wurde die Schere zwischen
Nationalmannschaft und den vom Verband betreuten Vereinen noch größer: Während
die Landesauswahl sich für kein Turnier mehr qualifizieren konnte, gelangen IFK
Göteborg 1982 und 1987 Siege im UEFA-Pokal. Mit der Europameisterschaft 1992
übernahm der schwedische Fußballverband erneut die Organisation eines großen
Turniers. Zugleich kam damit die Nationalmannschaft als Gastgeber zu ihrem
Europameisterschaftsdebüt, bei dem sie überzeugen konnte und im Halbfinale nur
knapp an Deutschland scheiterte. Mit dem dritten Platz bei der
Weltmeisterschaft 1994 meldete sich die vom Verband betreute Landesauswahl bei
den großen europäischen Nationalmannschaften zurück und hat sich seit 2000 für
jedes bedeutende Turnier qualifiziert.
Harald Müller
Fussball in
Ahrensburg
Email:
fussball.in.ahrensburg@gmail.com
Last Update: 27.06.2022 23:30